Michel Bühler, Abschied von einem Pionier.
Mit grosser Trauer haben wir vernommen, dass Michel Bühler am Montag, den 7. November 2022, verstorben ist. Er war eine der prägenden Figuren des Chansons in der Westschweiz.
Michel Bühler wurde 1945 geboren und verbrachte seine Kindheit in Ste-Croix im Waadtländer Jura. Seit 1969 widmete er sich dem Chanson und trat im gesamten französischsprechenden Raum auf. Vielseitigkeit war bei ihm keine leere Worthülse, da er auch Romane und Theaterstücke schrieb. Insgesamt hinterliess er einen Nachlass von fast 300 Werken.
Michel Bühler war das, was man einen «engagierten Künstler» nennt. Viele seiner Anliegen lagen ihm am Herzen. Zuallererst die soziale Gerechtigkeit, für die er sich in seinen Texten, aber auch durch sein politisches Engagement einsetzte, die französische Sprache angesichts der wachsenden Bedeutung des Englischen und die Rahmenbedingungen für die Musikproduktion in der Westschweiz.
Anlässlich der Generalversammlung 1987 der SUISA hatte Michel Bühler die Idee einer zentralen Struktur zur Unterstützung des Chansons vorgestellt. Diese Intervention spielte eine Rolle bei der zwei Jahre später erfolgten Gründung der SUISA-Stiftung (heute: FONDATION SUISA), die den Auftrag erhielt, Schweizer Musik aller Genres zu fördern. Darüber hinaus wurde 1997 die Fondation pour la Chanson et la Musique Actuelle (FCMA) ins Leben gerufen, um Komponisten/innen und Musiker/innen aus der Romandie zu unterstützen. Zu Recht sind Musikhistoriker in der Westschweiz daher der Ansicht, dass Michel Bühler eine Pionierrolle spielte.
Wir möchte seiner Frau und seinen Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aussprechen.
(Foto: KEYSTONE/Horst Tappe)