Die Geschichte der SUISA

Die Entstehungsgeschichte der SUISA begann vor rund 140 Jahren.

Eine kurzweilige Zeitreise in Bildern durch die Geschichte der Schweizer Musik und der SUISA

1796 – Erfindung der Musikdose: Der Genfer Uhrmacher Antoine Favre-Salomon erfand die Musikdose, eigentlich ein mechanisches Instrument.
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1883 – Das erste Urheberrechtsgesetz der Schweiz trat 40 Jahre vor der Gründung der SUISA in Kraft. Eine Verwertungsgesellschaft existierte – im Gegensatz zu den Nachbarländern – noch nicht. (Foto: SUISA)
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Erfindung der Schellack-Schallplatte: 1896 gelang Emil Berliner dank einer neuen Pressmasse mit Schellack ein Quantensprung für die Klangqualität.
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1923 – Gründung der MECHANLIZENZ. Auszug aus den Statuten. (Foto: SUISA)
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Erste Musikübertragung via Radio: 1922 überträgt dieses Sendegerät Live-Musik vom Champ de l’air oberhalb von Lausanne in einen Lautsprecher im Hotel Beau-Rivage d’Ouchy. (Fotograf unbekannt, erste Radiostation von Champ de l’Air, 1925, Sammlung Musée Historique Lausanne)
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Der Klarinettist Kasi Geisser (rechts) erregte nicht nur mit seiner neuartigen Ländlermusik Aufsehen, sondern auch mit provokant inszeniertem Image. (Fotograf unbekannt, Musikarchiv Serge Schmid)
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Der Trompeter Robert «Bob» Engel stellte 1933 für das Radiostudio Genf das erste ständige Jazz-Radioorchester der Schweiz zusammen. Engel war erster Leiter der 1946 eröffneten Zweigstelle der SUISA in Lausanne. (Plakat: Archiv Sam Mumenthaler)
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1940 komponierte Teddy Stauffer mit «'s Margritli» das äusserst populäre Lied des Films «'s Margritli und d’ Soldate». (Fotograf unbekannt, Archiv Sam Mumenthaler)
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Aus GEFA wird SUISA: Das neue Verwertungsgesetz von 1941 war der Anlass für eine Umwandlung der GEFA vom Verein zur Genossenschaft SUISA (SUISse Auteurs). Die SUISA nahm am 1. Januar 1942 ihre Tätigkeit auf. (Foto: Keystone/ Photopressearchiv/ Fred Eberhard)
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Der Komponist Frank Martin (rechts) trat der heutigen SUISA bereits 1924 bei. Hier unterhält er sich 1942 mit dem Komponisten Joseph Lauber, seinem musikalischen Mentor. (Foto: Keystone)
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1948 – Vinyl-Schallplatte: Als Ersatz für das rare Naturprodukt Schellack wurde synthetisches PVC eingesetzt. Dieses war billig und weniger zerbrechlich und erlaubte auch eine Steigerung von Tonqualität und Spieldauer.
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Cédric Dumont (ganz rechts) gründet 1946 das Unterhaltungsorchester des Schweizer Radios und prägt damit den «Beromünster-Sound». (Foto: Jacques Weiss, Archiv Sam Mumenthaler)
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Der Komponist und Dirigent Robert Blum schuf die Musik zu zahlreichen Schweizer Filmen wie «Füsilier Wipf», «Gilberte de Courgenay» und «Heidi». (Foto: Dreharbeiten zum Film «Uli der Knecht» (1954), © StAAG/RBA)
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Lys Assia gelang der internationale Durchbruch 1954 mit dem Stück «O mein Papa», das aus Paul Burkhards 1939 geschriebener Operette «Der schwarze Hecht» stammt. 1956 gewann sie mit dem Lied «Refrain» den ersten Grand Prix Eurovision de la Chanson (ESC). (Foto: 1963, Paolo Foschini © StAAG/RBA6)
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Schulterschluss mit der MECHANLIZENZ: 1958 wurde die MECHANLIZENZ in die SUISA angegliedert, beide Gesellschaften blieben aber juristisch unabhängig. Die vollständige Fusion kam einige Jahre später.
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Das CAE-Verzeichnis (heute IPI) brachte 1965 eine für damalige Verhältnisse enorme Datenmenge mit sich, weshalb die SUISA ihre Systeme mit Mikrofilm aufrüsten musste. (Foto: © André Melchior, Fotostiftung Schweiz)
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1963 kam die Musikkassette. Magnettonband wurde ab 1935 eingesetzt, vor allem in Ton- und Radiostudios. Ab 1963 wurde es auch in der Musikkassette verwendet, auf die sich auch selbst aufnehmen liess.
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Les Sauterelles brachten der Schweiz Ende 1967 einen verspäteten «Summer of Love». Mit der Single «Heavenly Club» gelang 1968 dann ein himmlischer Erfolg. (Foto: Dominik Bachmann)
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Im November 1968 zog die SUISA in das neue Haus in Zürich-Wollishofen ein. (Foto: © André Melchior, Fotostiftung Schweiz)
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Die ersten Open-Air-Festivals waren meist auf den akustischen Folk ausgerichtet, so etwa das 1972 erstmals auf einem idyllischen Schlosshügel durchgeführte Folkfestival Lenzburg. (Foto: 1975, Christoph Sonderegger, ETH-Bibliothek Zürich)
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Hier sieht man Alain Morisod (ganz links) 1974 mit der Gruppe Sweet People. 1982 erreicht sein Idol Arlette Zola am Eurovision Song Contest mit dem von ihm mitgeschriebenen Chanson «Amour on t’aime» den 3. Platz. (Foto: Jean-Paul Levet)
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Der Jazzmusiker Bruno Spoerri begann 1965 pionierhaft elektronische Tonerzeuger einzusetzen, wie auf diesem Bild eines Konzertes von 1975 im Radiostudio Genf zu sehen ist. (Fotograf unbekannt, Sammlung Bruno Spoerri)
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Das Orchestra Radiosa prägte während 50 Jahren das musikalische Schaffen in der italienischen Schweiz. Mario Robbiani (rechts) und Fernando Paggi schrieben unzählige Stücke und arbeiteten mit Künstlern/innen wie Mina, Gilbert Bécaud und Toto Cotugno (Mitte) zusammen. (Fotograf unbekannt, RSI Radiotelevisione Svizzera)
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Im Eiskeller Adligenswil zählt 1979 nur eines: Punk ist wild! Hier sieht man am Boden einen Fan der Gruppe Chaos. An der Gitarre in der PVC-Hose Ferdi Spaeti und am Mikrofon Urs Knüsel. (Foto: Auraonline.ch, Emanuel Ammon)
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Die Frauenband Kleenex (ab 1979 LiLiPUT) vollzog den Wandel vom heftigen Punk zur kühlen New Wave, was auch in den USA und England für Aufsehen sorgte. Hier ist die Urformation 1978 an einem Auftritt im Berner Spex-Klub zu sehen. (Foto: Hansueli Trachsel)
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Der Tessiner Gitarrist und Sänger Marco Zappa (Mitte) 1980 an einem Auftritt im alten Stadttheater Winterthur im Rahmen der Schweizer Hitparade. (Foto: Marianne Wolleb ©StAAG-RBA)
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Nach ihrer Markteinführung im Jahr 1982 erfreuten sich die Compact Discs und ihre Abspielgeräte großer Beliebtheit. Musik, festgehalten auf einer hauchdünnen silbernen Scheibe, Durchmesser zwölf Zentimeter.
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1987 hört die englische Musikpresse im Debütalbum von The Young Gods die Zukunft der Rockmusik. Bald zeigen sich auch Grössen wie David Bowie und The Edge von U2 beeindruckt. (Foto: The Young Gods)
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Céline Dion (rechts) siegt am Grand Prix Eurovision 1988 für die Schweiz mit dem Lied «Ne partez pas sans moi». Dessen Text stammt von Nella Martinetti (Mitte), die Musik von Atilla Şereftuğ (links). (Foto: Keystone)
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Die erste Stiftung für Musik. Anlässlich der GV 1987 der SUISA stellte Michel Bühler die Idee einer zentralen Struktur zur Unterstützung des Chansons vor. Dieser Vorstoss führte 1989 zur Gründung der «SUISA-Stiftung für Musik», der heutigen FONDATION SUISA.
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Das Bündner Quartett Furbaz präsentiert 1989 mit dem von der Sängerin Marie Louise Werth geschriebenen «Viver senza tei» das erste romanische Lied in der Geschichte des Grand Prix Eurovision und erreichte damit das Final. (Foto: Candid Lang ©StAAG/RBA)
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1991 – Das Format MP3 reduzierte die Datenmenge von Musik massiv und ohne grosse Qualitätseinbussen. Musik konnte deshalb aus dem World Wide Web bezogen und darüber ausgetauscht werden.
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Christine Lauterburg singt und jodelt 1994 auf dem Album «Echo der Zeit» so herzhaft frei und mit sattem Technopop kombiniert, dass sich plötzlich eine neue Generation für Volksmusik interessiert – auch in New York. (Foto: Max Bürki)
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Streaming-Plattformen: 2003 präsentierte MySpace eine innovative Streaming-Plattform mit einer grossen Musik-Sammlung und Social-Media-Funktionen.
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Die Trance-DJane und Produzentin DJ Tatana wurde mit der Zürcher Street Parade international erfolgreich. Sie legte stets auch Platten auf wie im 2004 im Zürcher Klub OXA. (Foto: Gaëtan Bally, Keystone)
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Mit seinem markanten Gesang prägte Steve Lee den melodischen Hardrock von Gotthard, der nach Krokus erfolgreichsten Schweizer Rockband. Hier sieht man ihn 2008 auf dem Gotthardpass. (Foto: Urs Flüeler, Keystone)
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Zu Heinz Holligers Hauptwerken zählen die Oper «Schneewittchen» und der «Scardanelli-Zyklus»; zu den vielen Auszeichnungen gehört der Ernst-von-Siemens-Preis und der Schweizer Grand Prix Musik. (Foto: Tabea Hüberli)
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Zeal & Ardor erregten 2016 mit einem eigenwilligen Stilmix aus Gospel, Blues und Black Metal international grosses Aufsehen. Das Debütalbum spielte Manuel Gagneux (Mitte) alleine ein, live tritt er mit Band auf. (Foto: Henry Schulz)
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Im Jahr 2017 gründete SUISA mit SESAC das Joint Venture Mint Digital Services. Das Unternehmen ist verantwortlich für die Abrechnung und Administration des länderübergreifenden Musik-Lizenzierungsgeschäfts mit Online-Anbietern.
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Die Songs von Danitsa bewegen sich zwischen Hip-Hop, Reggae, Soul, Funk und Trap. Sowohl 2018 wie auch 2022 wird die Sängerin, Songwriterin und Produzentin an den Swiss Music Awards als Best Act Romandie ausgezeichnet. (Foto: Qendresa Breznica)
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Die SUISA gestern und heute

Die SUISA setzt sich seit über 100 Jahren für eine faire Vergütung der Komponistinnen, Komponisten, Textautorinnen und Textautoren und Verlegerinnen und Verleger von Musik ein. Parallel zu der sich weltweit wandelnden Musiknutzung entwickelte sich die SUISA seit 1923 stetig weiter.

1883 – Erstes schweizerisches Urheberrechtsgesetz 

Das erste Urheberrechtsgesetz (URG) der Schweiz trat 40 Jahre vor der Gründung der SUISA in Kraft. Eine Verwertungsgesellschaft existierte – im Gegensatz zu den Nachbarländern – noch nicht. Seit 1876 garantierte aber eine Agentur der französischen SACEM französischen Urhebern/innen in der Schweiz den gleichen Rechtsschutz wie in Frankreich.

Übersicht Enstehung der Verwertungsgesellschaften
 

1900 – Gründung des STV

Den Anstoss für die Gründung einer Verwertungsgesellschaft in der Schweiz gab ein musikalischer Bundesrat namens Adrien Lachenal. Am 30. Juni 1900 wurde in Zürich der Schweizerische Tonkünstlerverein (STV) gegründet. Dieser war zwar noch keine Verwertungsgesellschaft, hatte sich aber zum Ziel gesetzt, eine Gesellschaft für die kollektive Verwertung von Urheberrechten zu gründen. Zunächst jedoch setzte er sich für die dazu erforderliche Verbesserung des Urheberrechts ein.

1923 – Gründung der MECHANLIZENZ

Die eigentliche Geschichte der SUISA beginnt 1923 mit der Gründung der Vorgängerorganisation MECHANLIZENZ. Ausschlaggebend für die Gründung war das Urheberrechtsgesetz, das 1923 in Kraft trat.  
Die Aufgabe der MECHANLIZENZ war es, die Herstellung von Tonträgern zu lizenzieren. Gemeint waren damit weniger die Schallplatten, die 1923 noch in den Anfängen standen, sondern Musikdosen. Diese wurden vor allem in der Gegend um Yverdon und Sainte-Croix hergestellt und in die ganze Welt exportiert. 

1924 – Gründung der GEFA

Ein Jahr nach dem Inkrafttreten des neuen Urheberrechtsgesetzes  und nach der Gründung der MECHANLIZENZ, am 6. Juli 1924, wurde in Olten die GEFA, die schweizerische Gesellschaft für Aufführungsrechte, gegründet. Geleitet wurde der Verein vom Schweizerischen Tonkünstlerverein (STV) unter Mitwirkung der Schweizerischen Gesellschaft volkstümlicher Autoren/Autorinnen, Komponisten/Komponistinnen und Verleger/Verlegerinnen, des Verbands Schweizerischer Musikalien-Händler und -Verleger sowie weiterer Gruppierungen. 

1941 – Aus GEFA wird SUISA

Das neue Verwertungsgesetz von 1941 sah vor, dass nur eine einzige Gesellschaft die Rechte der Urheber/innen von nicht-theatralischen Musikwerken kollektiv verwerten durfte, dass diese Gesellschaft eine Bewilligung benötigte und dass sie unter Bundesaufsicht gestellt werden sollte. Dies war der Anlass für eine Umwandlung der GEFA vom Verein zur Genossenschaft. Zudem wurde die GEFA in SUISA umbenannt. Der Name ist ein Zusammenzug aus Buchstaben von SUISse Auteurs.
Die SUISA nahm am 1. Januar 1942 ihre Tätigkeit auf und verlegte ihren Sitz in die Räumlichkeiten der ehemaligen Rentenanstalt am Zürcher Mythenquai.

1946 – Zusätzlicher Sitz in der Westschweiz

1946 beschloss der SUISA-Vorstand, in Lausanne eine Zweigniederlassung für das Inkasso und die direkte Betreuung der Mitglieder in der Westschweiz zu eröffnen. Ihr wurde auch die Abteilung Film angegliedert, welche die Kinos, Filmproduzenten/innen und Fernseh-Werbeauftraggeber/innen der ganzen Schweiz betreut.

1958 – Schulterschluss mit der MECHANLIZENZ

Die meisten Mitglieder der MECHANLIZENZ gehörten auch der SUISA an  und verglichen die Leistungen der beiden Gesellschaften. 1958 wurde die MECHANLIZENZ an die SUISA angegliedert, beide Gesellschaften blieben aber juristisch unabhängig. Die vollständige Fusion kam einige Jahre später: Der Fusionsvertrag wurde von der Generalversammlung beider Gesellschaften am 14. Juni 1980 genehmigt.

1965 – CAE-Verzeichnis (Compositeurs, Auteurs, Éditeurs)

Der Weltverband der Verwertungsgesellschaften CISAC (Confédération Internationale des Sociétés d’Auteurs et Compositeurs) beauftragte die SUISA damit, eine Liste aller Komponisten/innen, Textautoren/innen und Musikverleger/innen, die einer Urheberrechtsgesellschaft angeschlossen sind, zu erstellen. So entstand das CAE-Verzeichnis, das schon bald mehr als eine Million Namen von Urhebern/innen und Verlegern/innen enthielt. Seit 1997 heisst es IPl (Interested Parties Information) und kann online weltweit von allen Rechtsinhabern/innen eingesehen werden.    

1968 – Die SUISA zieht in ihr eigenes Haus

In den Nachkriegsjahren wurde immer mehr Musik komponiert und konsumiert. Die Anzahl der SUISA-Mitglieder verdreifachte sich zwischen 1942 und 1960 – die Anzahl Büros der SUISA wurde in dieser Zeit aber nur verdoppelt.
Die Steigerung des Musikkonsums und der angemeldeten Werke bedingte zudem, dass die SUISA eine eigene EDV-Anlage installieren musste. Die Speicherkapazitäten nahmen zu jener Zeit enorm viel Platz ein. Die SUISA musste sich also wiederum nach neuen Räumlichkeiten umschauen.
1966 wurde im Beisein des Zürcher Stadtpräsidenten Sigmund Widmer der Grundstein gelegt und im November 1968 zog die SUISA in das neue Haus ein.

1989 – Erste Stiftung für Musik 

Anlässlich der Generalversammlung 1987 der SUISA stellte der Westschweizer Komponist und Schriftsteller Michel Bühler die Idee einer zentralen Struktur zur Unterstützung des Chansons vor. Dieser Vorstoss führte 1989 zur Gründung der «SUISA-Stiftung für Musik», die heutige FONDATION SUISA. Sie hat ihren Sitz im «Haus der Musik» in Lausanne. Die Aufgabe der FONDATION SUISA ist die Förderung des aktuellen Musikschaffens in der Schweiz und im Ausland.
Die Stiftung wird finanziert mit 2,5% der SUISA-Einnahmen aus den Aufführungs- und Senderechten aus der Schweiz und Liechtenstein. Jedes Jahr vergibt die FONDATION SUISA über CHF 2,5 Millionen an Projekte, Stipendien und weitere Aktivitäten.

1999 – 32,3 Mio. CHF Einnahmen

Im Jahr 1999 betrugen die Einnahmen aus den Vervielfältigungsrechten 32,3 Mio. CHF. Die Jahrhundertwende zeichnet einen Höhepunkt ab in der Vervielfältigung. Gleichzeitig ist diese Zeit ein Wendepunkt: Ab 2000 begannen die Vergütungen für Privatkopien und Einnahmen aus Online-Nutzungen (Download und Streaming) die Umsätze aus Vervielfältigungsrechten zu ersetzen.
Das World Wide Web erweist sich nicht als modische Erscheinung, sondern krempelt den Musikvertrieb um.

2002 – Zweigniederlassung in Lugano

Für die Musikschaffenden und Kunden/innen im Tessin sowie im benachbarten Norditalien eröffnete die SUISA 2002 eine Zweigniederlassung in Lugano. Heute betreuen dort vier Mitarbeitende Urheber/innen, Verleger/innen und Kunden/Kundinnen in der italienischen Schweiz und im benachbarten Italien.

2010 - Ein Postulat führt zur Urheberrechtsrevision

2010 reichte die damalige Ständerätin und das spätere Mitglied des SUISA-Vorstandes Géraldine Savary das Postulat «Braucht die Schweiz ein Gesetz gegen das illegale Herunterladen von Musik?» ein. Als Folge dieses Postulats begann 2012 die letzte Revision des Urheberrechtsgesetzes (URG).
Das revidierte URG trat am 1. April 2020 in Kraft – 10 Jahre nach dem Postulat. In dieser Zeit hatte sich die Technologie rasant verändert: Musik wurde schon damals kaum mehr heruntergeladen, sondern vor allem auf Online-Plattformen gestreamt. Die nächste Revision wird voraussichtlich schon bald notwendig werden, um eine Entschädigung für die Verwendung der Rechte der Urheber/innen wirkungsvoll auch bei den Tech-Giganten (GAFA: Google, Apple, Facebook, Amazon) und im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz durchzusetzen.

2017 –Mint und SUISA Digital: ein wichtiger Schritt in die Zukunft 

Das Prinzip der territorialen Rechtewahrnehmung gilt nicht für die Musiknutzung im Online-Bereich. Die Lizenzierung der Online-Musiknutzung bedingt zudem, dass die Verwertungsgesellschaften über die entsprechenden Prozesse und IT-Infrastruktur verfügen. Viele – auch grössere – Gesellschaften begannen deshalb, zusammenzuspannen und haben sogenannte Lizenzierungshubs gegründet. Zusammen mit der US-amerikanischen Musikrechte-Organisation SESAC Holdings entstand das Joint Venture Mint Digital Services. Das Unternehmen ist verantwortlich für die Abrechnung und Administration des länderübergreifenden Musik-Lizenzierungsgeschäfts mit Online-Anbietern.

Die Lizenzierung der internationalen Online-Musikplattformen erfolgt über die im gleichen Jahr gegründete Tochtergesellschaft SUISA Digital Licensing, die ihren Sitz in Liechtenstein hat. Sowohl Mint wie auch SUISA Digital Licensing bieten ihre Dienstleistung auch anderen Verwertungsgesellschaften und Musikverlagen an.

2019 – 100'000 neue Kundinnen und Kunden auf einen Schlag

2015 wurde in der Schweiz das Radio- und TV-Gesetz revidiert, was auch Folgen für die SUISA hatte. Bis anhin verantwortete die Schweizerische Erhebungsstelle für Radio- und Fernsehempfangsgebühren Billag im Auftrag der SUISA das Inkasso für die Hintergrundunterhaltung in Unternehmen, die Musik, TV-Sendungen oder Videos in ihren Räumlichkeiten abspielten.
Nach der Systemänderung aufgrund des revidierten Gesetzes übernahm Anfang 2019 die SUISA wieder diese Aufgabe. Sie betreute somit auf einmal 100'000 neue Kundinnen und Kunden. Um diese Aufgabe bewältigen zu können, baute die SUISA ein Kundencenter mit rund 10 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf.

2023 - 100 Jahre SUISA

2023 feierte die SUISA ihr 100-jähriges Bestehen mit diversen Aktivitäten wie der Jubiläumsfeier im Zürcher Club AURA, dem Jubiläumsbuch «Streiflichter auf 100 Jahre Schweizer Musik», der Kurzfilmserie «Louis checkt’s» und einer Jubiläumswebseite. Die Post würdigte die SUISA mit einer Sondermarke: die erste Briefmarke der Schweiz mit Augmented Reality und Musik.